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DAX weiterhin ein Spielball der Wall Street: Richtungssuche

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In der vergangenen Handelswoche konnte der Deutsche Aktienindex seine Wohlfühlzone nicht verlassen. Er versuchte zwischenzeitlich einen Ausbruch auf der Unterseite, doch nutzte wenig später schon den Schwung von der Wall Street für eine Erholung. Doch auch diese Tendenz hielt nicht lange an und wurde zumindest in den USA zum Wochenausklang hin eingerissen.

Per Saldo verlor der DAX (ISIN DE0008469008 | WKN 846900) in der Vorwoche weniger als 50 Punkte. Von der Eröffnung am Montag bei 12.432 Punkten ging es erst einmal zügig in tiefere Gefilde und zum Test der Unterstützungen aus der Vorwochenanalyse.

Es schien am Montag, als würde sich der Handel direkt nach dem großen Verfallstag entsprechend entladen und Positionen noch einmal bereinigt. Erst bei 12.264 Punkten kam es zu einer Stabilisierung – ein Level, welches bereits als GAP vorab im Chartbild zu sehen war:

Hier erfolgte dann die entsprechende Gegenbewegung bis zum Dienstagabend mit der Rückeroberung der 12.320 und 12.350er-Marken. Bereits zum Start in den Mittwoch waren beide Marken – die 12.300 als GAP-Einstieg und die 12.264 als GAP-Unterkante – förmlich überrannt worden. Es setzte ein Abwärtsdruck ein, der den DAX bis zur 12.142 als Wochentief führte.

Das Reversal wurde von der Wall Street am Mittwochabend, nach der Auflösung der Spekulationen zum US-Präsidenten Donald Trump und seinen möglichen Verstrickungen in die Ukraine-Affäre, ausgelöst. Meldungen von Seiten der US-Demokraten über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren hatten die Börse zuerst gedrückt, die schnelle Herausgabe der Transkripte vom Weißen Haus hingegen wieder beruhigt. Aus Sicht von US-Präsident Trump und den Republikanern ist hier eine „Hexenjagd“ im Gange. Den Märkten hat dies zumindest mehr Volatilität eingebracht als am Hexensabbat, um das Wort noch einmal aufzugreifen.

Dieser Marktunsicherheit zur Wochenmitte folgte der DAX dann zeitversetzt am Donnerstagmorgen mit einem GAP auf der Unterseite. Hierzu sah mein ein Blick auf die hinterlassenen Widerstände zum Donnerstagmorgen folgendermaßen aus:

Mit der Überschreitung der ersten Marke lief der DAX am Donnerstag direkt die 12.300 / 12.320 an und setzte seine Gegenbewegung bis zur 12.400 am Freitag fort. Kein Wunder, denn die Wall Street dockte auch mehrfach an die 27.000er-Marke an und hätte sie womöglich auch zum Wochenschluss überschreiten können:

Dow Jones am Vorabend 27.000
Dow Jones am Vorabend 27.000

Am Freitagnachmittag zogen jedoch erneute Wolken über das Parkett. Wie diverse Medien berichteten – hierzu ein Artikel von n-tv – plant US-Präsident Donald Trump ein Delisting chinesischer Firmen an der Wall Street. Betroffen sind große Konzerne wie Alibaba und JD.com, deren Kurse umgehend nachgaben. Dieser Schritt wäre den Informationen nach nur ein Teil von Bemühungen, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken und damit „America First“ weiter zu etablieren.

Neben der Nasdaq als Technologiebörse reagierte auch der Dow Jones darauf sehr empfindlich. Er testete das Wochentief im späten Handel und entfernte sich dadurch erneut weiter von der 27.000er Marke, welche noch am Nachmittag kurz auf der Kurstafel aufleuchtete:

Damit war der Wochentrend trotz der nahezu täglichen Versuche, die 27.000 zu überspringen, am Ende leicht negativ:

Der XETRA-Schluss von 12.380 Punkten war vor diesem Hintergrund fast schon „schmeichelhaft“, denn nachbörslich wurde sogar noch einmal das Eröffnungsniveau angesteuert.

Die Wochentendenz im DAX war somit leicht schwächer, wenn auch stark erholt ab den Wochentiefs. Dabei konnte das Hoch vom Montag nicht mehr erreicht werden. Beides habe ich in folgendem Chartbild dargestellt:

Die Marken aus der Vorwoche halte ich nach diesem Verlauf für weiterhin relevant und eine erste Orientierung für die kommende Handelswoche. Handeln werde ich dies mit dem Metatrader und JFD Brokers.

Hierbei sind die Widerstände im XETRA-Chart bei 12.420 und 12.375/80 zu finden – entspricht etwa dem Schlusskurs vom Freitag:

Unterstützungen bieten sich erneut bei 12.320 und knapp darüber – der Eröffnung vom Freitag – sowie am unteren Band der Konsolidierungszone des Donnerstags bei 12.280 Punkten:

Erst ein Unterschreiten dieser Bereiche sollte die Bären komplett zurück auf das Parkett locken. Abhängig ist dies sicherlich von der Entwicklung in den USA und den dort veröffentlichten News. Es wäre nicht die erste Wocheneröffnung, die gänzlich anders als der Freitagsschluss vollzogen wird. Genau wegen diesen News und folgenden Terminen lohnt der Austausch mit anderen Tradern. So starten wir gleich am Montag um 10.30 Uhr mit dem BIP aus England und 14.00 Uhr mit dem harmonisierten Verbraucherpreisindex aus Deutschland.

Dienstag 11.00 Uhr folgt der Verbraucherpreisindex der EU und 16.00 Uhr der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes aus den USA.

Bereits am Donnerstag folgt zur gleichen Zeit der ISM-Index des nicht-verarbeitenden Gewerbes und Freitag gilt die Aufmerksamkeit um 14.30 Uhr den durchschnittlichen Stundenlöhnen der USA sowie den Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft. Abgerundet wird die Übersicht der wichtigsten Termine von einer Rede des FED-Chefs Jerome Powell um 20.00 Uhr. Auch hier kann in den letzten Handelsstunden der Woche, wie vergangenen Freitag, noch einmal Volatilität in den Markt kommen.

Behalten Sie dabei immer den Überblick durch den Austausch und Ihr eigenen Risikomanagement. Viel Erfolg wünsche ich dazu bereits am Sonntag. Updates finden Sie hier im Trading-Chat.

 

Gerne begleite ich Sie dabei – Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)   Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.     andreasmuellerAndreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen.   Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG


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